Liebe sucht nicht by Lea Rosenbaum

Liebe sucht nicht by Lea Rosenbaum

Autor:Lea Rosenbaum [Rosenbaum, Lea]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-26T05:00:00+00:00


VII.

Der nächste Morgen begann mit einem Piepton, der Larissa abrupt aus dem Schlaf riss. Zunächst wusste sie nicht genau, wo sie war. Doch dann erkannte sie ihr altes Kinderzimmer und sofort erinnerte sie sich an den unschönen Ausklang des gestrigen Abends. Sie stöhnte. Larissa hatte definitiv zu viel getrunken. Ihr Kopf war ein echter Brummschädel, der ihr bei jeder Bewegung einen deutlichen Stich versetzte. Mechanisch ergriff sie das Handy und las die Nachricht, die sie gerade geweckt hatte. Der Absender war C.T. Ein Lächeln erstrahlte auf Larissas Gesicht. Er dachte bereits so früh am Morgen an sie. Larissa war hin und weg. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass der Vormittag gar nicht mehr so jung war. Es war zehn Minuten vor zwölf, doch das tat ihrer Freude keinen Abbruch.

»Na, schon wach? War schön gestern Nacht.«

Larissa fühlte sich innerhalb von wenigen Sekunden besser. Lächelnd tippte sie eine Antwort.

»Eben aufgewacht. Fand ich auch. Vermisse dich.«

Ob der letzte Satz zu gewagt war? Schließlich hatte C.T. nichts dergleichen geschrieben. Aber bevor sie weiter grübeln konnte, piepste Larissas Handy erneut. Schnell öffnete sie C.T.’s Nachricht.

»Lass uns heute Abend mal telefonieren.« Ein zwinkerndes Herzchen schloss die Mitteilung ab.

Larissa strahlte. C.T. war ja so süß. So durfte der Tag beginnen. Jetzt musste sie noch ihre Eltern beschwichtigen. Heute Abend ging der Flieger zurück nach London und sie war wieder frei. Allerdings nur dann, wenn dir dein Vater das Studium dort nicht verbietet, warnte eine Stimme in ihrem Hinterkopf.

Entschlossen schlüpfte sie unter die Dusche und zog sich an. Sie würde das schon irgendwie hinbiegen. Nachdem sie die Treppe hinabgestiegen war, verließ sie jedoch langsam der Mut. Ihr Vater erwartete sie bereits.

»Wir haben gestern noch lange über dich gesprochen. Wir hoffen, dass die letzte Nacht ein einmaliges Entgleisen war und du dich in London nicht auch so benimmst.« Er machte eine kurze Pause und sah Larissa ernst an. »Du weißt selbst, dass du dich voll auf dein Studium konzentrieren musst, denn sonst wirst du es nicht weit bringen. Wir erwarten Bestnoten von dir. Ansonsten beenden wir dieses Experiment in London und du kommst zurück nach Deutschland.« Und als wenn das nicht alles schon schlimm genug wäre, fügte er hinzu: »Wann hast du denn deine ersten Klausuren?«

Zuerst wollte Larissa patzig reagieren. Sie verstand überhaupt nicht, warum ihr Vater glaubte, sie würde nicht alles für ihr Studium tun. Sie hatte es sich schließlich selbst ausgesucht. Aber die Vernunft in ihr ließ sie auf Durchzug schalten. Es war klüger, jetzt die brave Tochter zu spielen. Sie wollte unbedingt zurück nach London und musste von daher jeglichen Stress mit ihren Eltern vermeiden.

»Ja, Papa.« Sie schlug sittsam die Augen nieder. »Es war gestern ein Ausrutscher und es tut mir leid. Das Studium geht natürlich vor und ich habe bisher immer mein Bestes gegeben.«

Erstaunlicherweise nickte Larissas Vater, ohne noch einmal nachzuhaken, wie er es sonst stets tat. Möglicherweise lag es daran, dass soeben Larissas Mutter das Wohnzimmer betrat.

»Wir wollen doch nur das Allerbeste für dich, Schatz. In deinem Alter gerät man leicht auf die schiefe Bahn.



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